„Die Türken sind gastfreundlich“, oder „die Türken sind freundlich gegenüber Ausländern“, und so weiter und so fort.
Das sind nur Sprüche, Phrasen aus einem türkischen Phantasiegebilde, was nie existiert hat.
Ich zeige heute ein Beispiel des regulären Umgangs mit Fremden, mit den Flüchtlingen und Ausländern in der Türkei.
Die Stadt Bolu liegt zwischen Ankara und Istanbul. Früher sagten die Istanbuler, dass die besten Köche des Landes aus Bolu stammen. Ich habe dies nie überprüfen können. Ansonsten fällt diese Stadt nicht besonders auf.
Bis auf die Stadtverwaltung.
Der Oberbürgermeister dieser Stadt ist Mitglied in der größten Oppositionspartei, der sozialdemokratischen CHP. Der OB gehört vermutlich zu dem faschistoid-nationalistischen Mehrheitsflügel der Partei.
Seit Monaten bemühen sich dieser Oberbürgermeister und seine Stadtverwaltung, Ausländer und Flüchtlinge aus der Stadt zu vertreiben. Und zwar nicht heimlich. Nein, die Ausländerfeindlichkeit wird offen zur Schau gestellt, Flüchtlinge, Menschen ohne die türkische Staatsangehörigkeit werden gezielt aus der Stadt vertrieben.
Heute hat das Stadtparlament von der Stadt Bolu auf Antrag des Oberbürgermeisters beschlossen, dass die Wassergebühren für nicht Türken auf das 11-fache erhöht werden. Pro Kubikmeter auf 2,5 US Dollar.
Und wenn ein Ausländer, der eine Aufenthaltsgenehmigung in Bolu hat, heiraten möchte, muss er der Stadtverwaltung 100.000 türkische Lira als Gebühr vorlegen. Das sind fast 10.000 Euro.
Diesem Antrag haben neben der Republikanischen Volkspartei, auch die „gemäßigten“ Grauen Wölfe, die IYI Partei zugestimmt. Die Regierungsparteien AKP und MHP sollen dagegen gestimmt haben.
Andere Reaktionen?
Keine. Vor allem keine Reaktionen aus der sozialdemokratischen Partei CHP.
Stellt Euch vor: Ein SPD-Oberbürgermeister würde einen ähnlichen Beschluss in einer deutschen Stadt gegen Ausländer im Stadtparlament beschließen lassen?
Deswegen sage ich, diese „türkische Gastfreundschaft“ sei eine Legende.